Haus M.
(2004)
Das Singlewohnhaus steht in der kleinen Mühlviertler Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis im nördlichen Oberösterreich. Der auf erschlossenem Terrain weit außerhalb des Ortszentrums gelegene Holzriegelbau fügt sich harmonisch in die umgebende Hügellandschaft ein und belässt den beiden Nachbargebäuden ihren Ausblick.
In mehrerlei Hinsicht gibt die Natur das Maß für die Dimensionierung des Bungalows vor. Die Gebäudehöhe und die Organisation des Ausblicks orientieren sich exakt an den Bäumen der angrenzenden Streuobstwiese. Ein auskragendes Vordach über der dreiseitigen Terrasse schützt die Holzfassade vor Verwitterung. Die Tiefe der Terrasse variiert je nach Himmelsrichtung bzw. Sonnenstand, ist also Richtung Westen und Osten größer als Richtung Süden und bewahrt vor direkter Sonneneinstrahlung. Die terrassenlose Nordseite ist mit Kupferblech wetterfest verkleidet.
Die Exklusivität des Baustoffs Holz – genauer: Weißtanne – wird auch im Innenraum nicht verleugnet. Deckenuntersicht, Innenwände und Böden vertrauen unverkleidet auf die Raumwirkung des Naturbaustoffs. Die Oberlichtverglasung im Zentrum der Decke gewährt auch den Räumen in der Mitte des Hauses genügend Tageslicht, trotz annähernd quadratischer Grundform des Bungalows.
Das Gebäude funktioniert weitgehend energieautark: Das Brauchwasser sammelt sich in einer Regenwasserzisterne, die Warmwasseraufbereitung erfolgt mittels auf dem begrünten Dach montierter Sonnenkollektoren, eine Photovoltaikanlage produziert die nötige Hausenergie. An besonders kalten Tagen kann die aus dem hauseigenen Wald gespeiste Stückgutheizung zugeschaltet werden. Die kontrollierte Wohnraumbelüftung sorgt für optimales Raumklima, dank hervorragender Dämmung erreicht das Gebäude annähernd Passivhausstandard – ohne gestalterische Kompromisse.